Honey, I shrunk the Artist! – Wie KI das Künstler*innenbild verändert

Ralf Schlüter

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Zusammenfassung
In der Moderne war der/die Künstler*in das Original schlechthin. Niemand malte wie Picasso, niemand sang wie Aretha Franklin. Durch die neuen KI-Programme wird alles anders. Die klare Zuordnung von Werken zu Urheber*innen verliert an Bedeutung. Welche Folgen hat diese Entwicklung für das Bild und die Stellung von Künstler*innen?
Vortrag
Deutsch
Conference

In der Verwendung von KI-Programmen zeichnet sich eine zunehmende Entkopplung von Werk und Autor*in ab:

  • Produzent*innen verwischen mit Deep Fakes die Herkunft von Musik: siehe der Fall von Drake, The Weeknd und »Heart on my sleeve«. Weder die suggerierte Autorschaft der Stars ist echt, noch sind die wahren Urheber*innen bekannt.
  • Generative KI-Programme wie »Stable Diffusion« erlauben Bildsuche und Bildgenerierung mit oder ohne Zuordnung zu bestimmten Künstler*innen. Von den einzigartigen »künstlerischen Handschriften« bleiben adaptierbare Stilmerkmale.
  • Texte werden von Chatprogrammen benutzt und umgeschrieben, die Frage wer der/die ursprüngliche Autor*in ist, verliert im alltäglichen Gebrauch an Relevanz.

Verschwinden Künstler*innen, wie wir sie kannten, aus der Kunst? Werden sie nur noch als Lieferant*innen von ästhetischem Material gebraucht? Was wird aus ihrer einstigen Rolle als Leitfiguren menschlicher Kreativität?

In meinem Vortrag untersuche ich die Folgen dieser Entwicklung für Kunst und Ökonomie, schaue wie Holly Herndon und andere Künstler*innen neue Selbstbilder entwerfen, und frage, wie Plattenfirmen, Verlage und Museen auf die Autor*innenkrise reagieren können.