re:publica 25
26.-28. Mai 2025
STATION Berlin
Thorolf Lipp, Ladislaus Ludescher
Der Kulturwissenschaftler Dr. Ladislaus Ludescher (Goethe-Universität Frankfurt a. M.) hat mit quantitativen Studien ein eindeutiges Bild gezeichnet: seine Langzeitstudie aus dem Jahr 2020 „Vergessene Welten und blinde Flecken“ hat unter anderem mehr als 5.100 Sendungen der „20 Uhr-Tagesschau“ aus den Jahren 1996 und 2007 bis 2019 sowie Berichte im „Deutschlandfunk“, im „ARD-Brennpunkt“, bei „Anne Will“, „Hart aber Fair“, „Maischberger“, „Maybrit Illner“ und in anderen Medien untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass sich die Beiträge extrem überproportional auf den „Westen“ konzentrieren, zu Lasten der Staaten des Globalen Südens. 85% der Weltbevölkerung kommen in unseren Medien so gut wie nicht vor. Die ö/r Anstalten verausgaben lediglich Mittel im Promillebereich ihrer Gesamteinnahmen für den Globalen Süden. Das widerspricht klar ihrem Auftrag. In seinem Vortrag stellt Ladislaus Ludescher seine Forschungsergebnisse vor. Thorolf Lipp (Deutsche Akademie für Fernsehen) ergänzt, mit welchen innovativen Strategien man insbesondere die ö/r Anstalten dazu bringen könnte, dieses eklatante Ungleichgewicht zu korrigieren, denn: We Should Care!