re:publica 25
26.-28. Mai 2025
STATION Berlin
Stefano Dealessandri, Samuel Witt
Eine Untersuchung des komplexen Verhältnisses zwischen dem Körper Venedigs und seinen Nutzer:innen: »J’adore Venise—on disappearing bodies« erforscht die (un)sichtbare Infrastruktur des allgegenwärtigen Überwachungssystems Smart Control Room in Venedig und reflektiert über die Herausforderungen der Smart Cities 2.0.
Die im September 2020 eingeweihte Smart Control Room ist ein Projekt, das aus der Zusammenarbeit zwischen der Stadt Venedig, der örtlichen Polizei und Tim Telecom Italia, dem größten Telekommunikationsanbieter Italiens, entstanden ist. Dieser Kontrollraum überwacht die Stadt mithilfe von über 400 installierten Kameras und nutzt ein fortschrittliches Datenerfassungssystem, das Informationen über Herkunft, Alter, Geschlecht, Geschwindigkeit und Bewegungsrouten der Menschen sammelt. Dabei werden Tourist:innen und Einheimische nicht primär zur Kriminalitätsprävention überwacht; vielmehr dienen die Daten dazu, den Behörden ein genaueres Profil der Besucher:innenströme zu liefern, um angeblich ein nachhaltigeres Tourismusmanagement zu entwickeln und das empfindliche Ökosystem der Stadt zu schützen.
Doch was passiert, wenn der Tourismus zum dominierenden Erzähler wird? Wenn die kapitalistisch geprägte Erzählung des Tourismus lokale Wirtschaften durchdringt und zum zentralen Werkzeug der Raumgestaltung wird? Wie können wir die ausbeuterische Erzählweise des Überwachungskapitalismus glitchen, damit lokale Bürger:innen, Nutzer:innen und Erzählungen ihre »agency« zurückerhalten?
Medium
Video essay, Videospiel, Webarchiv und Materische Untersuchung anhand Biomaterialien
Jahr
2023 (ongoing)
Das Projekt wurde von Fabrica gefördert.