re:publica 25
26.-28. Mai 2025
STATION Berlin
Im CityLAB werden Innovation und Partizipation zusammengedacht, um die digitale Transformation Berlins im Sinne des Gemeinwohls zu gestalten. Im Interview mit der re:publica gibt der Direktor Benjamin Seibel einen ersten Einblick:
Welche Rolle hat das CityLAB Berlin?
Das CityLAB ist ein öffentliches Innovationslabor, in dem mit neuen Technologien und Möglichkeiten experimentiert wird, um das Leben in der Stadt zu verbessern.
Die Ergebnisse können ganz unterschiedliche Formen annehmen – das kann eine Website sein, die Bürger*innen und Bezirksämter bei der Bewässerung von Stadtbäumen unterstützt. Oder zum Beispiel ein neues Verfahren, wie die Terminvergabe in Bürgerämtern effizienter gestaltet werden kann.
Wichtig ist zum einen ein Hands-On-Ansatz, das heißt: nicht lange zu grübeln, sondern Dinge auszuprobieren und in der Praxis Erfahrungen zu sammeln, was funktionieren kann. Dazu gibt es eigene Prototyping- und Service Design-Teams, um schnell und flexibel auf Bedarfe reagieren zu können.
Zum anderen arbeiten wir sehr partizipativ, schließlich geht es darum, Lösungen zu finden, die für möglichst viele Menschen in der Stadt funktionieren. Wir verstehen uns auch als öffentlichen Ort und als Plattform für die vielen städtischen Akteure, die etwas verändern wollen – ob Verwaltung, Startup oder Bürgerinitiative.
Das CityLAB ist ein gemeinnütziges Projekt, wird betrieben von der Technologiestiftung Berlin und finanziell gefördert durch die Berliner Senatskanzlei.
Wie muss man sich denn das Prototyping eines digitalen Bürgerdienstes vorstellen?
Für uns ist es grundsätzlich wichtig, erstmal das Problem gründlich zu verstehen, bevor wir vorschnell mit einer Lösung um die Ecke kommen. Bei dem Projekt mit dem Bürgerämtern hieß das zum Beispiel, tief in den Behördenalltag einzutauchen, Prozesse vor Ort zu beobachten und Interviews mit Beschäftigten und Kund*innen zu führen.
Ausgehend von den ermittelten Bedarfen haben wir dann einen digitalen Prototypen für ein Check-In-System entwickelt, das mehr Flexibilität bei der Terminvergabe ermöglicht. Im Test zeigte sich, dass die Terminkapazität so um rund zehn Prozent gesteigert werden konnte.
Beim Prototyping geht es also nicht so sehr um die Entwicklung fertiger Lösungen, sondern erstmal um einen Lerneffekt: Kann das funktionieren? Was muss noch verbessert werden? Wenn ein Test dann positiv verläuft, arbeiten wir daran, Lösungen in die Fläche zu bringen.
Ihr seid mit einem neuen Kiezlabor in der Nähe des Festivalgeländes. Was ist das?
Das Kiezlabor ist ein zum Tiny House umgebauter Schiffscontainer, mit dem wir unsere Partizipationsangebote direkt in die Berliner Kieze bringen. Wir werden den Sommer über an verschiedenen Standorten in der Stadt präsent sein, unsere Arbeit vorstellen und zum Mitgestalten einladen. Während der re:publica werden wir am Flutgraben (vor dem Festsaal Kreuzberg) stehen und in verschiedenen Aktionen das Motto „Was kostet die Stadt?“ aufgreifen.
Was zeigt Berlin denn noch auf der re:publica?
Wir freuen uns, dass das Land Berlin diesmal eine starke Präsenz auf dem Festivalgelände hat! Verschiedene Senatsverwaltungen zeigen ihre Digitalisierungsprojekte an einem Gemeinschaftsstand und im „Berlin Labor“ gibt es an allen drei Tagen Programm, u.a. auch mit Projekten aus dem CityLAB und der Vorstellung der neuen Berliner Open Data Strategie.
Vielen Dank für das Interview!
Alle Infos zur Senatskanzlei auf der #rp23 findet ihr hier.