re:publica 25
26.-28. Mai 2025
STATION Berlin

Wer kennt das Narrativ: Nicht „wir“, sondern immer „die anderen“ sind an allem schuld? Allerdings haben Spaltungsversuche auch reale Konsequenzen – national und sogar weltweit. Wie können wir uns in Gesellschaften bewegen, in denen Spaltung und Gruppendenken zu siegen scheinen?
„Wir müssen dringend die Wir-Sie-Dynamik begreifen“, meint der Polarisierungsexperte Bart Brandsma. Auf der re:publica 25 wird er zeigen, wie wir seine Erfahrungen aus der Offline-Welt für die Online-Welt und ihre Herausforderungen nutzen können. Da Bart in vielen Ländern tätig war, reichen seine praktischen Beispiele der Polarisierung von Kambodscha bis zum Libanon, von Belfast bis Kyiv. Sein Vortrag soll dabei helfen, die täglichen Nachrichten aus einer neuen Perspektive zu sehen.
Neben den drei Grundgesetzen der Polarisierung wird er auch die fünf Rollen vorstellen, die wir im Wir-sie-Denken einnehmen. Außerdem wird er vier Game Changer verraten, die Hoffnung geben und dabei helfen, die Situation zu verändern.
Bart Brandsma ist Berater, Trainer und Philosoph. Er arbeitete rund 15 Jahre im Journalismus, in der Presse und im Fernsehen. Seit 2005 beschäftigt er sich mit Konflikten und Polarisierung. Außerdem ist er Gründer und Direktor von Inside Polarisation VOF sowie Autor des Buches „Polarisation. Understanding the dynamics of us versus them“, das in mehrere Sprachen übersetzt wurde.
Die re:publica 25 steht unter dem Motto „Generation XYZ“. Was ist deine Botschaft für zukünftige Generationen in Bezug auf die digitale Gesellschaft?
Bart Brandsma: „Liebe zukünftige Generationen, bitte beurteilt uns milde. Zunächst wussten wir fast ein Jahrzehnt lang nicht, wie wir mit den digitalen Revolutionen umgehen sollten, aber ab dem Jahr 2025 haben wir es geschafft, die neuen Medien zu einem Werkzeug zu machen, das verbindet statt zu spalten, das Zusammenhalt schafft statt zu polarisieren, das mehr Liebe schafft statt mehr Hass. Wir haben zunächst Zeit gebraucht, um uns selbst zu hinterfragen und ein wenig herumzuspielen, haben auch einige große Fehler gemacht, aber wir machen es jetzt jeden Tag ein bisschen besser. Ich hoffe, ihr könnt unsere Bemühungen würdigen? Es war ein echter Kampf, die digitale Welt zum Besseren zu wenden und die friedliche Welt zu schaffen, in der ihr zukünftige Menschen jetzt lebt.“