re:publica 25
26.-28. Mai 2025
STATION Berlin

Was verbindet die Benachrichtigungen und Newsfeeds in sozialen Netzwerken mit den großen Online-Plattformen dahinter? Sie alle sind auf unsere Aufmerksamkeit angewiesen. Welche Auswirkungen dieses Abhängigkeitsverhältnis haben kann und wie wir unsere Kontrolle über die Aufmerksamkeit zurückgewinnen können, das diskutieren wir auf der re:publica 25 mit dem Sozialwissenschaftler Philipp Lorenz-Spreen. Denn eines ist klar: Online-Plattformen fordern immer mehr von uns.
Google, Meta, Amazon und Co verdienen ihr Geld mit den Daten von Nutzer*innen – und letztlich auch mit ihrer Aufmerksamkeit. Das ist längst bekannt und Expert*innen nutzen hierfür den Begriff der “Aufmerksamkeitsökonomie”. Welche Folgen die Kommodifizierung unserer Aufmerksamkeit auf das gesellschaftliche Miteinander, Meinungsbildung und auch das persönliche Wohlbefinden hat, beschäftigt die Wissenschaft weiterhin. Auch Philipp Lorenz-Spreen forscht zu diesem Thema und fokussiert sich dabei besonders auf technologische Lösungsansätze.
Gemeinsam mit seiner Arbeitsgruppe "Computergestützte Sozialwissenschaften” untersucht er an der TU Dresden das Zusammenspiel zwischen menschlichem Verhalten und den Funktionsweisen von Online-Plattformen. Dabei geht es ihm besonders um die Frage, wie dieses Verhältnis den öffentlichen Diskurs und damit unsere Demokratie beeinflusst. Sein zentrales Anliegen: Wie kann Technologie genutzt werden, um eine verbesserte Informationslandschaft zu gestalten – damit gerade in den Räumen, in denen unsere Aufmerksamkeit nach wie vor als Ware verhandelt wird, stattdessen partizipative Demokratie gelebt werden kann?
Die re:publica 25 steht unter dem Motto „Generation XYZ“. Was ist deine Botschaft für zukünftige Generationen in Bezug auf die digitale Gesellschaft?
Philipp Lorenz-Spreen: „Die digitale Gesellschaft hat viel mehr zu bieten als kommerzielle Plattformen, die versuchen, uns Dinge zu verkaufen, auf die wir uns schon viel zu lange verlassen haben. Mit ein wenig Fantasie können wir den Status quo in Frage stellen und demokratische Online-Umgebungen schaffen, in denen wir die Kontrolle über unsere Aufmerksamkeit und unsere Debatten zurückgewinnen.“