re:publica 25
26.-28. Mai 2025
STATION Berlin
Barbara Brandl, Alexandra Keiner
Der Bedeutungszuwachs von digitalen Methoden des Bezahlens beeinflusst soziale Ungleichheit in doppelter Hinsicht.
Einerseits werden neue Arten des Ausschlusses kreiert. Während Bargeld eine öffentliche Infrastruktur ist, zu der alle Zugang haben, basieren digitale Bezahlungsformen auf einer Infrastruktur, die private Unternehmen bereitstellen. Diese machen den Zugang nicht selten von der Bonität der Nutzer_innen oder deren Bereitschaft private Daten zu teilen abhängig. Dies führt vielfach dazu, dass Menschen mit schlechterem sozio-ökonomischen Status deutlich mehr für einfache Finanzdienstleistungen zahlen und durch höheren Gebühren faktisch ausgeschlossen sind.
Anderseits führt die Digitalisierung des Zahlungsverkehrs zu neuen Arten des Einschlusses. So haben durch digitale Bezahlformen erstmals große Gruppen von Menschen Zugang zu Finanzdienstleistungen insbesondere im Globalen Süden sowie Migrant_innen, die Geld in ihre Herkunftsländer schicken. Der Vortrag widmet sich dem umkämpften Feld der Digitalisierung des Zahlungsverkehrs aus der Perspektive sozialer Ungleichheit und Benachteiligung vulnerabler Gruppen.