re:publica 25
26.-28. Mai 2025
STATION Berlin
Mit: Tina Schneider | Museum für Naturkunde Berlin
10:00-12:00 | Projekt-Deep Dive am Stand der Berliner Kulturverwaltung K3
12:00-12:30 | Impulsvortrag im Berlin Labor K1
13:00-16:00 | Projekt-Deep Dive am Stand der Berliner Kulturverwaltung K3
Das Museum für Naturkunde Berlin verfügt über eine Sammlung von rund 30 Millionen Objekten. In den kommenden Jahren wird das Museum seine Sammlung weiter ausbauen, indem es Objekte konserviert und digitalisiert. Die entstandenen Digitalisate bieten spannende und kreative Einsatzmöglichkeiten.
Wie kann man z.B. mit einem digitalisierten Objekt aus der Insektensammlung die Themen Barrierefreiheit und Co-Creation ansprechen? In einem aktuellen Projekt passiert genau das und zwar basierend auf dem 3D-Modell eines heimischen Waldmistkäfers. Auf Grundlage dieses 3D-Modells wurde ein hochskaliertes taktiles Modell des Käfers angefertigt, das für Menschen mit und ohne Sehbehinderung gleichermaßen ansprechend ist. Das Modell ist mit intelligenten Sensoren ausgestattet. Ertastet man die Oberfläche, so erhält man via Kopfhörer Audio-Informationen zum jeweils berührten Körperbereich. So können auch Menschen mit Sehbehinderung das Modell völlig selbstständig erleben.
Als Inspiration für das Projekt dienten neben der aktuell stattfindenden Digitalisierung der Insektensammlung vor allem die Tast-Erlebnistouren des Museums. Diese ermöglichen blinden und sehbehinderten Gästen auf taktile Entdeckungsreise zu gehen. Die Kollektion der bisher eingesetzten Tastobjekte wird zukünftig durch das hochskalierte Insekten-Tastobjekt ergänzt.
Initiiert wurde das Projekt durch die „Mediasphere For Nature“ - das Lab für digitale Medien am Museum für Naturkunde Berlin, das sich in erster Linie um die innovative Nachnutzung der digitalen Medien des Museums kümmert. An der Durchführung beteiligt war ein interdisziplinäres Team aus den Bereichen Biologie, Labortechnik, Modellbau, Softwareentwicklung, Medienwissenschaften sowie Bildung und Inklusion. Feedback und Ideen erhielt das Team von einer Fokusgruppe sehbehinderter Testpersonen, die das Projekt begleiteten. Das Ergebnis ist ein anpassungsfähiges, taktiles Modell, das Institutionen und Modellbauer gleichermaßen inspirieren soll.