Der Wettstreit um internationale Talente beginnt bei der modernen Verwaltung: wie Visadigitalisierung Hürden der Fachkräfteeinwanderung effektiv abbaut

Katharina Bonnenfant

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Zusammenfassung
Deutschland wird für internationale Fachkräfte laut OECD immer unattraktiver. Ein Hauptgrund: Die schleppende Digitalisierung und die damit verbundenen Hürden. Mit dem Auslandsportal geht das Auswärtige Amt neue Wege und entwickelt bis 2025 ein umfassendes digitales Angebot für Personen, die ein Visum beantragen wollen.
Kurz-Vortrag
Deutsch
Conference

Deutschland ist 2021 im internationalen Vergleich das drittbeliebteste Zielland migrationswilliger akademisch Gebildeter (Gallup 2022). Gleichzeitig zeigt die Studie "OECD Indicators of Talent Attractiveness": In wichtigen Fachkraftbereichen fällt Deutschland zurück. Während der Andrang internationaler Studierender hoch ist, liegt Deutschland bspw. bei Wirtschaftstreibenden und Start-up-Gründenden nur noch im Mittelfeld. Was kann die Legislative leisten, um diesen Umstand zu ändern? Welche konkreten Maßnahmen wurden von der Exekutive bereits angeschoben?

Der rechtliche Rahmen wurde mit dem Fachkräfteeinwanderungsgesetz, der Fachkräftestrategie der Bundesregierung und den Eckpunkten zur Fachkräftemigration bereits verbessert. Doch vor allem bei der Digitalisierung von Verwaltungsprozessen muss Deutschland aufholen. Der erste Kontakt mit der Verwaltungspraxis sollte nicht abschreckend, sondern einladend sein. Genau darauf zielt das Auswärtige Amt mit der Entwicklung des Auslandsportals ab. Bis 2025 soll ein umfassendes digitales Angebot entstehen, das weltweit einfachen Zugang zu den Konsularleistungen bietet.

Wo steht das Projekt in der Umsetzung und welche Herausforderungen gilt es zu meistern?

Im Spektrum der Verwaltungsdigitalisierung Deutschlands sind die Herausforderungen für das Auswärtige Amt ähnlich denen anderer Behörden mit jahrzehntelanger papierbasierter Verwaltungspraxis, und gleichzeitig besonders: 174 Visa-Standorte weltweit, viele Rechtssysteme und vielfältige Dokumente in zahlreichen Sprachen. Diverse rechtliche und tatsächliche Gewohnheiten, große infrastrukturelle Unterschiede und besondere Sicherheitsanforderungen sowie die Notwendigkeit, im Krisenfall schnell überall handlungsfähig zu sein – nur einige der Faktoren, die Visumverfahren prägen. Hinzu kommt eine Reihe entscheidender Mitspieler im Inland. Und: Alles muss der verwaltungsgerichtlichen Überprüfung standhalten.

Katharina Bonnenfant gibt Einblicke in die Projektumsetzung und erste Erfolge.

Portrait von Katharina
Digitalisierungskoordinatorin