#humanartist: Die Anthropomorphisierung von Künstlicher Intelligenz in der Kunst

Marion Plank

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Zusammenfassung
Die meisten Menschen stellen sich K.I. wie ein schlaues Computerprogramm mit menschlichen Eigenschaften vor. Wenn eine Maschine "Kunst" erschafft, verschwimmen die Grenzen zwischen Kreativität, Algorithmus und Ausbeutung. Dieser Vortrag ist eine kritische Analyse von künstlich generierter Kunst aus der Sicht einer menschlichen Künstlerin.
Kurz-Vortrag
Deutsch
Conference

Bereits Mitte des letzten Jahrhunderts wurden Maschinen entwickelt, die dem Zweck dienten, Kunst zu erschaffen. Seither wurde wahre, maschinell erlernte Kreativität in den Köpfen von Wissenschaftler:innen, Künstler:innen und nicht zuletzt Investor:innen eines der Ziele für die Forschung an künstlicher Intelligenz. In den letzten Monaten wurden die Fähigkeiten von DALL-E, Midjourney, Stable Diffusion und anderen K.I.-Systemen als kunstschaffende Bildgeneratoren in den Sozialen Medien gefeiert. Unzählige Menschen probierten aus, wie die künstliche Intelligenz ein Portrait von ihnen zeichnete, oder kreierten ganze fantastische Welten nur mit einigen Schlagworten. Aus den Reihen der Berufskünstler:innen kam Kritik, als bewusst Stile nachgeahmt wurden. Ein Blick hinter die Kulissen des Algorithmus verriet den Grund für die unglaublichen Art-Skills: Millionen von bestehenden Artworks wurden ohne Zustimmung hineingefüttert. Ob nun die Ergebnisse der K.I. Kunst rein interpolatives Bildrauschen ist oder eine Intention dahinter steckt, darüber diskutieren Expert:innen und Nutzer:innen auf Twitter und Co. Interessant ist dabei, dass der "künstlichen Intelligenz" immer wieder menschliche Eigenschaften zugeschrieben werden. Unter dem Hashtag #humanartist versuchen Künstler:innen, ihren Anspruch auf Kreativität, Problemlösung, Kollaboration und Konzeption zurückzuerobern. In meinem Talk möchte ich aus der Sicht einer Künstlerin auf die Idee eingehen, dass K.I. durch die unreflektierte Nutzung in den Sozialen Medien einen Anthropomorphismus erfährt und wie dieses Phänomen aktuell die Kunstszene prägt. In einem kurzen Vortrag erkläre ich meine These, anschließend darf angeregt über dieses spannende Thema diskutiert werden.

Portrait Prof. Marion Plank
Professorin für Game Art