Jenseits von Greenwashing: Die Wirkung von Finanzflüssen für die große Transformation verstehen

Wir haben nicht mehr viel Zeit, die große Transformation mit der nötigen Geschwindigkeit zu gestalten. Tun wir das nicht drohen für die unweigerlichen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Umbrüche chaotische Zustände.

Kapitalflüsse spielen hier auf vielen Ebenen eine zentrale Rolle, denn die vielschichtigen Veränderungen erfordern Finanzierung, Investition, Förderung oder Absicherung. Das war schon immer so, in unserer modernen und globalen Geldwirtschaft jedoch in besonderem Maße.

Die Regulierung im Finanzsystem ist ein zentraler Bestandteil für Definitionen, gleiche Maßstäbe an alle Akteure und für die Überwachung in der Umsetzung. Bislang spielt die Transformation noch nicht die Rolle, die sie spielen muss. Im Fokus steht noch immer zu sehr die Frage nach "sauberen und grünen" Projekten und Anlagen. Das konsequente Vergrünen von allem, das sich transformieren lässt spielt noch eine untergeordnete Rolle. Dabei müssen Investitionen in die Verbesserung, Kredite für den Umbau zum zentralen Verständnis von Nachhaltigkeitswirkung von Finanzflüssen werden. Ein Beispiel: Der Sanierungskredit für das heute ineffiziente Gebäude bewirkt viel mehr, als die Finanzierung eines emissionsfreien Neubaus. Das ist wichtig, weil 1.) die Einhaltung planetarer Grenzen mehrdimensional ist und 2.) die Teilhabe großer Bevölkerungsteile für den demokratisch gestalteten ökologischen Umbau zentral sein wird.

Was bedeutet also Nachhaltigkeit im Sinne der Grenzen des Planeten und noch viel mehr der dynamischen Veränderung unseres Lebens wieder zurück in diese Grenzen? Das wollen wir skizzieren und über Kredite, Investitionen, und Fragen an private Anlegerinnen, Häuslebauerinnen und Wählerinnen sprechen. Dabei streifen wir die EU Taxonomie für nachhaltige Wirtschaftstätigkeiten genauso wie die Frage, ob, wie und wann „Divestments“  für die systematische Transformation der richtige Weg ist.